Valencia Marathon - Laufen unter Palmen

Steffen läuft 02:32:52 Stunden beim Marathon Valencia Trinidad Alfonso - hier bei Kilometer 30 (Foto: www.tufotocorriendo.com)
Steffen läuft 02:32:52 Stunden beim Marathon Valencia Trinidad Alfonso - hier bei Kilometer 30 (Foto: www.tufotocorriendo.com)
Steffen sucht Anschluss in einer passenden Gruppe - Km7 (Foto: privat)
Steffen sucht Anschluss in einer passenden Gruppe - Km7 (Foto: privat)

Hola queridos amigos!

 

Inzwischen bin ich wieder im kalten Deutschland angekommen und kann in die "Off-Season" starten. Doch davor noch ein kleiner Bericht zum Valencia Marathon vom 19. November:

 

Valencia ist eine wunderschöne Stadt - sauber und gepflegt lässt es sich hier in der spanischen Sonne wunderbar aushalten. Das Organisationsteam rund um den Marathon leistet hier großartige Arbeit. So bekommt man nicht nur an jeder Ecke Hilfe sondern auch reibungslose Abläufe von der Anmeldung, Startnummernausgabe bis hin zum Start-Ziel geboten. Valencia ist eine absolut sportbegeisterte Stadt und genauso fanatisch sind auch die Zuschauer an der Strecke! Wir sind letzten Mittwoch von Memmingen mit Rynair nach Alicante geflogen und von dort mit dem Busunternehmen ALSA weiter nach Valencia gefahren. Über Tripadvisor hatten wir bereits im Voraus ein Appartment gebucht in einer ziemlich zentralen Lage. Bereits am frühen Donnerstagmorgen lief ich mit meinem besten Freund und Vereinskamerad Peter die ersten Meter um sich etwas zu aklimatisieren. Wir liefen genau wie an dem Samstag folgenden BreakfastRun im Jardines del Turia, einer riesen grünen Parkanlage. Man bewegt sich quasi in einem neun Kilometer langen Flussbett des früheren Flusses Turia, der in den sechziger Jahren aufgrund mehrfacher Stadtüberschwemmungen trockengelegt wurde. Hier gibt es extra "Joggingwege" und man könnte meinen, die ganze Stadt ist laufend auf den Beinen. 18 Brücken, Spiel- und Sportplätze machen diese grüne Oase zu einem Treffpunkt für Natur- und Sportfreunde sowie Familien. Der BreakfastRun, bei dem jeder mit der Startnummer 1 auf die Strecke ging, startete am Ciutat de les arts i les ciències - ein architektonischer Blickfang! Nach fünf Kilometer lockerem Traben gab es die traditionelle Horchata, ein Erfrischungsgetränk basierend auf zerstrampften Früchten, Nüssen oder Samen. Dazu gab es ein spanisches Gebäck, frische Mandarinen, Orangen und Obstsäfte. Das schmeckt schon alles etwas besser als die Importware in Deutschland! Wir versuchten uns insgesamt nur das notwendigste zu Bewegen und machten deshalb am Samstagnachmittag noch eine Stadtrundfahrt mit dem Bus und versuchten ordentlich die Speicher mit Kohlenhydrate zu füllen.

Rhythmus gefunden bei Kilometer 12 (Foto: privat)
Rhythmus gefunden bei Kilometer 12 (Foto: privat)

Der Wecker am Sonntagmorgen ging schon um 05:30 Uhr und nach dem spartanischen Honigsemmel Frühstück wie vor jedem Lauf ging es zu Fuß zur Bushaltestelle. Gegen 07:15 Uhr kamen wir auf dem Startgelände an und hier waren schon die großen Massen unterwegs. Über die Marathondistanz waren ca. 19.000 Teilnehmer/ -innen gemeldet. Um 08:15 Uhr ging es dann in den Startblock - leider fast etwas zu spät, was ich dann auf den ersten Kilometern zu spüren bekam. Mein Startblock war leider etwas groß gefächert (Endzeit 02:31 bis 02:50), so dass ich nach dem Startschuss die ersten fünf Kilometer nur im Zickzack lief und am Überholen war, ohne eine Gruppe mit meinem Tempo zu finden. Aber man macht das Beste aus der Situation und so fand ich nach gut zwölf Kilometern endlich eine passable Gruppe. Dass die ersten Kilometer Körner kosteten merkte ich jedoch ziemlich früh und ich war auch etwas hinter meinem Zeitplan unterwegs, so dass ich mich ab der Halbmarathomarke dazu entschloss alles auf eine Karte zu setzen. Die Streckenverhältnisse waren super, die Temperaturen zwischen 12-16° (in der Sonne bis 23°) und die fanatischen Spanier an der Strecke sowie die Animationspunkte machten das Laufen zu einem wahren Genuß! Ich hatte diesmal schwer mit mir zu kämpfen und so setzte ich alles daran wenigstens auf persönliche Bestzeit zu laufen. Die letzten sieben Kilometer waren für mich so hart wie schon lange nicht mehr und ich versuchte mich einfach an den nächstschnelleren Läufer zu hängen. Die lange blaue Zielgerade, auf der man quasi über das Wasser läuft, war für mich ein langer Zielsprint! Die Uhr vor mir tickend schaffte ich es jedoch mit 02:32:52 Stunden meine persönliche Bestzeit um vier Sekunden zu verbessern. Damit landete ich auf dem 100. Gesamtrang (50. Altersklasse) und wurde damit 2. deutscher Mann (3. Deutscher im Gesamtclassement).

Die ersten Stunden war ich nicht hundertprozent zufrieden, jedoch kann ich jetzt im Nachgang sagen, dass ich aufgrund der schweren Startphase sowie einer nicht perfekt gelaufenen Saison (mehrere Infekte,...) sowie einem kämpferisch starken Marathon zufrieden in die Saisonpause gehen kann. Die Minimalziele mit einem erfolgreichem Finish sowie einer persönlichen Bestzeit konnte ich mir dann doch zu meinem 31. Geburtstag einen Tag vorher schenken.

 

Ich möchte mich an dieser Stelle nochmal bedanken bei meiner Familie und Freunden, bei meiner Freundin Moni für ihre Toleranz und Unterstützung und natürlich bei meinen Sponsoren und Partnern Laufsport Saukel, Fuß&Fit Füssen, Sponser Sport Food, Trion:Z sowie meinem Verein der Laufarena Allgäu. Großes Dankeschön auch an meinen Trainer Jan Diekow für die zielgerichtete Vorbereitung über das ganze Jahr!

 

Wenn auch Sie / Du mich in der neuen Saison 2018 unterstützen möchten, dann freue ich mich über jegliches Angebot.

 

Wir blieben noch bis Mittwoch in Valencia, genossen die Sonne und das gute spanische Essen und waren sogar im Mittelmeer beim Baden! Ich kann nur sagen: Valencia ist eine Reise wert, egal ob mit oder ohne Marathon.

 

Adios, euer Steffen.

Zielsprint um die knappen vier Sekunden auf dem blauen Teppich (Foto: privat)
Zielsprint um die knappen vier Sekunden auf dem blauen Teppich (Foto: privat)