Erfolgreicher Marathonsaisonstart

2. Gesamtrang in Bad Füssing beim 22. Johannesbad-Thermenmarathon in 02:39:25 Stunden (Foto: (c)Marathon4you.de)
2. Gesamtrang in Bad Füssing beim 22. Johannesbad-Thermenmarathon in 02:39:25 Stunden (Foto: (c)Marathon4you.de)
1., 2., 3. Platz - mehr Podium geht nicht mehr! Toller Saisonstart.
1., 2., 3. Platz - mehr Podium geht nicht mehr! Toller Saisonstart.

"Laufen, erholen, thermalbaden", unter diesem Motto stand der 22. Johannesbad-Thermenmarathon Bad Füssing 2015. Auch Moni und ich sind in die niederbayerische Stadt aufgebrochen, die als größter Kurort Europas gilt. Am Samstagmorgen sind wir noch ein paar Kilometer eingelaufen, bevor wir dann nach dem Frühstück in Richtung Landkreis Passau aufgebrochen sind. Schon verwunderlich, dass genau jetzt die Sonne scheinte, wo wir doch die letzten zehn langen Läufe bei den schlechtesten Bedingungen überhaupt absolviert hatten. Bereits nach drei Stunden kamen wir ohne Stau und Probleme in Bad Füssing an und kamen in unserem Hotelzimmer im Königshof unter. Kurz darauf ging es gleich weiter zum Sportsymposium in die Johannesbadtherme, bei dem der bei "Wetten dass...?" verunglückte Samuel Koch seinen Vortrag "Grenzen" hielt. Es ist schon erstaunlich wie der junge Mann diesen Unfall verarbeitet hat - seine Eindrücke als auch seine persönlichen Fortschritte und Zukunftspläne drückten einerseits die Stimmung bei den Zuhörern, andererseits war er durchaus humorvoll und auflockernd. Gleich danach ging es auf die traditionelle Pastaparty, dazu ein alkoholfreies Weißbier und noch dazu an einem sonnigen Fleckchen - was will man mehr! Die lange Badenacht haben wir ausgelassen und sind danach direkt auf unser Hotelzimmer, wo wir unsere Wettkampfsachen herrichteten, bevor wir im Anschluss zum Carboloading in einem urig, gemütlichem Restaurant landeten bei volkstümlicher Musik - herrlich. Gegen 22:30 Uhr gingen dann aber auch bei uns die Lichter aus mit Vorfreude auf den kommenden Tag.

 

Marathontag - wo ist eigentlich der Schnee?

Um 07:00 Uhr schellte uns der Wecker aus den Federn und der erste Blick fiel nach draußen! Klarer Himmel, klare Luft und keine Spur von irgendeinem vorausgesagtem Schneegestöber. Kann das wirklich sein? Ein zweiter Blick genügte um den blauen Himmel und die Sonne erahnen zu können - die Scheiben der Autos noch gefroren - kalt war es also definitiv gewesen. Zu meinem Bedauern konnte Moni leider nicht meine Freude teilen - ihr machten schon die letzten Tage die Waden einen Strich durch die Rechnung, so dass sie vernünftigerweise auf einen heutigen Start verzichtete und mich voll und ganz unterstützte. Nach dem Frühstück ging es kurz nach draußen um die Temperatur zu checken - die Kleiderfrage stand an, welche aber dank trockener Witterung relativ schnell geklärt war. Auschecken aus dem Hotel und schon ging's los ...

Am Johannesbad tümmelte sich schon die Läuferscharr, der 10 Km-Lauf war bereits gestartet und machte mich mit einem gemütlichen Lauf ein bisschen warm. Um 10:00 Uhr erfolgte dann endlich auch der Startschuß zusammen mit den Halbmarathonis. Das Tempo wurde sofort hochgezogen doch da ich sowieso defensiver anlaufen wollte, ging ich ganz locker und entspannt ins Rennen. Erster Tempocheck beim ersten Kilometer und ich war auf Fahrplan. Von mordsmäßiger Stimmung am Straßenrand konnte man nur träumen aber landschaftlich war es herrlich mal wieder bei Sonnenschein die Beine zu bewegen. Zu Beginn bot sich die Möglichkeit den Windschatten der Halbmarathonis mitzunutzen und somit verging die Zeit wie im Flug. Die ersten zehn Kilometer (es wird in einem Achter gelaufen: 11,1 Km - 10 Km - 11,1 Km - 10 Km) passierte ich nach 36:51 Minuten und mein Laufgefühl war hervorragend. Dennoch war ich trotz defensiverer Anfangsphase einen kleinen Tick zu schnell. Ich versuchte Vernunft walten zu lassen und den Rest der Meute einfach laufen zu lassen und doch sammelte ich so einen Marathonläufer nacheinander ein. Anfangs auf Rang sechs gelegen, lag ich schon beim Einbiegen auf die 10 Km-Schleife auf dem vierten Rang. Mit 56:00 Minuten passierte ich die 15-Km-Marke und ich fing an, das Tempo langsam etwas anzuziehen. So langsam wurde es ernst, denn das Halbmarathonfeld wurde lichter und mit 01:14:00 Stunden kam ich bei 20 Km über die Linie - kurz darauf bogen die meisten Läufer rechts ab ins Ziel: Halbmarathon geschafft in 01:18:31 Stunden - ich lag also voll im Plan. Inzwischen lag ich auf dem dritten Rang und schon bald sah' ich den derzeit Zweitplazierten am Wegesrand gehen. Ich überholte und setzte mein Rennen in gewohnter Weise weiter fort. Bei 25 Km kam ich nach 01:32:35 Stunden durch und ich war allein auf weiter Flur - gewohnt vom Training aber im Marathon eher ein seltenes Bild. Sich selbst zu motivieren ist immer hart aber irgendwie schaffte ich es konstant mein Tempo hochzuhalten. Nach 01:51:02 Stunden ging ich über die 30 Km und eine letzte Runde stand an - Moni feuerte mich nochmal kräftig an und gab mir nochmal Kraft für das letzte Stück mit auf den Weg. Inzwischen bekam ich das Führungsfahrzeug zu sehen und kurz dahinter sah ich auch den Führenden laufen. Passanten gaben mir einen Rückstand von drei Minuten durch und so konnte ich mich etwas orientieren. 02:10:22 Stunden zeigte mir die Uhr nach 35 Kilometern und das Führungsfahrzeug wurde immer etwas größer, wenn ich auch das Gefühl hatte nicht wirklich näher zu kommen.


Motivation am Streckenrand - Fehlanzeige!?

Als ich beim Verpflegungstand nach 36 Kilometern ankam und nach etwas Tee verlangte war ich doch etwas perplex als noch nichts eingeschenkt dastand. Auf meine Worte "Warum nichts dasteht und ob er nicht schneller einschenken könne!" bekam ich lediglich ein "Brauchst net presieren, den Ersten kriegst eh nicht mehr!" zu hören, was mich in diesem Moment etwas schockte! Motivierende Worte von Helfern an der Strecke stelle ich mir anderst vor. Ein weiterer Streckenposten gab mir einen Rückstand von 2:20 Minuten bei 38 Km durch was mich dann doch wiederum etwas motivierte. Mit 02:29:55 Stunden kam ich bei 40 Km durch doch die letzten beiden Kilometer sollten nicht die meinen sein. Dank meinem Vereinskollegen Markus Mallmann, der mich bei Kilometer 42 abfing wurde ich die letzten 195 Meter von ihm mit ins Ziel gezogen, so dass ich mit 02:39:25 Stunden auf dem zweiten Gesamtrang die Ziellinie überquerte. Damit gewann ich zusätzlich meine Altersklasse und konnte mir zusammen mit Markus Mallmann und Marco Steiner den dritten Rang in der Mannschaftswertung für die Laufarena Allgäu sichern - tolle Teamleistung! Nach dem Zieleinlauf und einem kurzen Thermenbesuch zur Entspannung stand nur noch die Siegerehrung auf dem Programm bevor es dann in Richtung Heimat ging - hier wurden wir sehr überraschend von einem Schneechaos empfangen.


Nun heißt es erst einmal: Regeneration! Eine ruhigere Woche steht an, so dass sich meine Muskulatur etwas erholen kann, bevor es gewohnt zurück in den Trainingsalltag zurückgeht. Ich bin gespannt, was mich dieses Jahr noch so erwartet und wohin mich mein Weg noch führt - oder wie Samuel Koch gesagt hat: " Mal schauen, was passiert!" Sportliche Grüße, euer Steffen.

Rundenauswertung der vier zu laufenden Runden - den Abschluss üben wir nochmal!
Rundenauswertung der vier zu laufenden Runden - den Abschluss üben wir nochmal!

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