Es war wieder mal ein absolutes Highlight in Berlin am Start zu sein. Für mich war es nach 2012 die zweite Teilnahme, in der Hauptstadt zu laufen ist und bleibt ein absolutes Erlebnis! Dank
meiner bestehenden Bestzeit von 02:37:33 durfte ich direkt hinter der Elite aus dem A-Block ins Rennen gehen. Somit stieg der Adrenalinspiegel erst recht vor dem Start in ungeahnte Höhen wenn man
sich ins Gedächtnis ruft, dass man von 40.000 anderen Verrückten verfolgt wird. Nach dem Startschuss versuchte ich so gut es geht meinen Rhythmus zu finden und hängte mich an das Ende der
Elitedamen. Die Wetterbedingungen waren mehr als perfekt - 8° C, Sonne, blauer Himmel und windstill – doch zwischen einigen Häuserschluchten pfiff der Wind dann doch ganz schön durch. Da sich
hinter mir schon bald eine größere Lücke auftat entschloss ich, mich an die vor mir laufende Gruppe ran zulaufen und dieses Tempo mitzugehen, bevor ich alleine im Wind hänge. Letztlich hatte ich
nichts zu verlieren und ich wollte einfach mal wissen, was nach so einer Wettkampfabstinenz mein Körper hergibt. Die ersten Zwischenzeiten waren vielversprechend und ich lag voll auf meinem
vorher geplanten Zielplan. Nach und nach trennte sich immer mehr die Spreu vom Weizen und die ersten Läufer stiegen vor mir aus, zum Teil mit Krämpfen, andere taumelten und gingen einfach raus.
Bis Kilometer 35 lief es absolut perfekt und dann begann der berühmte Kampf mit sich selbst. Das Tempo stagnierte etwas und ich merkte, dass mir die Substanz hinten einfach etwas fehlte und ich
vielleicht auch dem etwas hohen Anfangstempo Tribut zollen musste, dennoch fightete ich bis zum Ende des Rennens und kam mehr als zufrieden und überglücklich ins Ziel mit einer
Traum-Comebackzeit! Das hatte ich im Frühjahr diesen Jahres niemals erwartet, da dort noch nicht mal an Laufen zu denken war.
Geduscht und bereits massiert wartete ich auf meine Freundin Monika und meinen besten Kumpel Peter auf dem Zielgelände und empfing bereits per Handy die ersten Glückwünsche und bekam Infos wie
die beiden im Rennen liegen. Für Moni war es der erste Marathon und diesen in Berlin zu laufen ist wahrscheinlich der Traum vieler Läufer. Schon im Training zeigte sie viel Disziplin und das
Höhentraining in Kärnten bekam ihr gut. Sie lief ein absolut konstantes Rennen und das Durchlaufen des Brandenburger Tors war mehr als überwältigend. Mein bester Kumpel Peter lief nur ein paar
Meter vor Moni ins Ziel und beide sind von Berlin absolut begeistert. Dass sie auch noch die vier Stunden Marke geknackt hatten, war das absolute i-Tüpfelchen an diesem tollen Tag. Berlin, wir
kommen wieder!
Jetzt heißt es gut regenerieren und wenn mein Körper mitspielt, dann geht es am Sonntag noch nach Lindau zum 3-Länder-Marathon. Dort werden die bayerischen Marathonmeisterschaften ausgetragen.
Der Kopf ist wach und hochmotiviert.
Viele Grüße, euer Steffen
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