Griaß eich zurück aus dem Urlaub! Es ist fast schon wie ein Märchen aber doch irgendwie wahr :-). Am 7. September habe ich nun mein Comeback in der Laufszene am Achensee in Pertisau gegeben! Die
frühmorgendliche Anfahrt war absolut stressfrei und das Wetter war mehr als genial - wenn auch vielleicht etwas zu warm, als man es die Wochen davor gewohnt war. Jammern konnte man dennoch nicht
und die Veranstalter haben sich eine Menge Mühe gegeben zur 15. Jubiläumsausgabe ihres Laufes. Der Achenseelauf zählt als schönster Panoramalauf Österreichs zu den Geheimtipps und doch findet
sich hier ein internationales Starterfeld. Nicht nur das Salomon Runningteam Austria sondern auch nahmhafte Athleten wie Markus Kröll, der in der Staffel an den Start ging, prägen diese
Veranstaltung. Nicht zu vergessen das Run2gether-Team Austria, wessen Athleten auch in diesem Jahr den Achenseelauf dominierten. Nach dem Warm-Up ging es zum Start und die Stimmung war
herausragend, wie man es von den Tirolern gewohnt ist - die können einfach anheizen! In mir brennte das Feuer und ganz nach meiner Motivation stellte ich mich in die dritte Startreihe - und da
fiel auch schon der Startschuß zu "The final countdwon" von Europe. Zu Beginn ein asphaltierter Streckenabschnitt der abfallend zum See führte, bevor es immer an der Seepromenade entlang ging.
Entgegen des Uhrzeigersinns ging es in Richtung Maurach und ich konnte mich schnell in den vorderen Plätzen einordnen. Erstmals seit langem lief ich wieder mal mit meiner Uhr um ein Gefühl zu
bekommen, was ich nach so langer Wettkampfabstinenz in der Lage bin zu laufen - schließlich sollte dies zugleich der letzte Testlauf vor dem Berlin Marathon sein. Das Tempo war enorm zügig und
ich hatte ganz schön zu tun das Tempo mit zu gehen, doch ich biss mich durch. An der Strecke selbst gab es immer wieder Stimmungsnester, dort brodelte die Masse und die Tiroler gaben alles über
ihre Mikrofone. Kurz vor Kilometer 10 ereilten mich zwei kenianische Damen und ich versuchte mich dort etwas zu erholen in derren Windschatten. Mit 35:30 Minuten passierten wir die 10er Marke was
für mich eine überaus ordentlich gute Zwischenzeit war! Am Nordzipfel des Achensees ging es dann endlich in den berüchtigten Gaisalmsteig. Hier konnte ich wieder eine kenianische Dame
abschütteln, die andere jedoch flog förmlich die vielen Stufen hinauf. Immer am Fuße der Seekarspitze (2053 m) entlang und natürlich immer am westlichen
Steilufer des dunkelgrünen, fjordartigen Achensees geht es munter treppauf, treppab mit herrlicher Sicht auf den mächtigen Rofan und seine nicht minder eindrucksvollen Nachbarn. Teils steinig,
teils felsig und hoffentlich nicht mit zuviel Elan rennt man hier um die spitz zulaufenden Kurven - unterhalb warten die Rettungsschwimmer, abgestürzt ist hier jedoch wohl noch niemand. Nach
passieren der Gaisalm geht es die letzten drei Kilometer flach in Richtung Ziel. Nach 01:33:17 Stunden kam ich auf dem 13. Gesamtrang als zweitbester Deutscher und bester Bayern ins Ziel, was
einen siebten Rang in der Altersklasse bedeutete. Völlig zufrieden wartete ich im Ziel auf Moni, die auch eine super Leistung erbrachte.
Nach einem Kaffee mit Freunden ging es dann auch gleich weiter auf eine längere Autofahrt bis auf die Turracher Höhe, gelgen auf 1763 m Seehöhe. Hier blieben wir bis zum 19. September um uns weiter den letzten Schliff für Berlin zu holen. Beim ersten Einlaufen am Montag dachten wir, die Anpassung ging recht schnell, doch beim ersten Tempotraining am Mittwoch wurden wir zurück auf den Boden geholt! Der Kreislauf schwankte und anfangs schlug es uns auf den Magen, doch schon bald kamen wir gut mit der Höhe zurecht. Wir hatten schöne Tage, wenn auch nicht viel Sonne. Unsere Unterkunft "Pension/Hotel Nockalm" war absolut gastfreundlich und das Essen überaus genial lecker. Der Wellnessbereich brachte die notwenige Entspannung nach den Trainingseinheiten. Der letzte lange Lauf über 35 Kilometer war nochmals heftig, da es in der Nacht schneite und auch am Morgen hatte es nur 2,5 Grad, was nicht gerade zum Laufen einlud. Trotzdem ging es auf den LongRun und nach 37 Kilometer (viele Runden um den Turracher See; Moni lief ebenfalls 15 Runden!!) waren wir froh uns in der Sauna erholen zu können. Am Freitag, 19. September fuhren wir schon zeitig los und machten noch einen Zwischenstop in Salzburg und genossen die herbstlichen Temperaturen bei Sonnenschein, bevor es zurück ins Allgäu ging.
Inzwischen hat uns der Alltag wieder eingeholt, aber man zehrt noch eine Weile an den schönen Eindrücken der vergangenen Wochen. Bereits am kommenden Freitag um 07:00 Uhr fahren Moni und ich mit meinem besten Kumpel Peter und seiner Freundin Sabrina nach Berlin. Auch viele andere Allgäuer nehmen diesen weiten Weg auf sich um bei der Marathonparty des Jahres dabei zu sein (gell Edi ;-) ). Wir freuen uns alle riesig und auch Petrus hat bis jetzt alles voll im Griff, so dass wir gespannt sind auf die Stimmung, die Strecke, die Leute und das ganze Drumherum.
Keep on Running und bleibt gesund,
euer Steffen.
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