Kette rechts - Comeback auf dem Mountainbike

MTB-Comeback nach 11 Jahren für Steffen
MTB-Comeback nach 11 Jahren für Steffen

In den letzten zwei Wochen musste ich mein Laufpensum um einiges herunterschrauben, da ich nicht wirklich schmerzfrei trainieren konnte. Nach einem Arztbesuch mit Röntgenkontrolle, der leider nicht viel ans Licht brachte, befinde ich mich aktuell selbst in physiotherapeutischer Behandlung bei meinen Kollegen, die versuchen mich wieder ins Lot zu rücken, was hoffentlich schon bald gelingt. Um meine verlorenen Laufkilometer auszugleichen war ich in der Zwischenzeit viel auf dem Mountainbike unterwegs und habe mich dazu entschieden bei meinem ersten Mountainbike-Marathon an den Start zu gehen. Im Jahr 2002 hatte ich meine Radkarriere auf Eis gelegt, letztes Jahr bin ich bei meinem ersten Bergrennen in Missen zur Pfarralpe gestartet und nun also das Comeback auf gewohntem Terrain. Dank meinem Bruder Robert, der zur Elite der UCI-Marathonserie gehört, haben wir ein erstes geeignetes Rennen gefunden.

Am Sonntagmorgen fuhr ich mit Kumpel Erkan nach Frohnstetten, mit dabei auch Frank, Robby und mein Dad. Schon die Hinfahrt deutete auf eine Regen- und Schlammschlacht hin. Selbst beim Warm-Up regnete es vor sich hin und schon danach hätte man vermuten können, schon ein Rennen gefahren zu sein. Raus aus der Regenjacke und rein ins Startfeld - 11 Uhr und schon ging's los. Etwas rasanter und schneller als der Start bei den Läufen aber ich fand mich ziemlich schnell wieder zurecht. Mein altes Mountainbike lief bergab dank seinen 11,2 kg ziemlich gut, aber bergauf war ich natürlich nicht gerade im Vorteil. Nach einer kurzen Dorfrunde ging es hinaus ins Gelände über lange Schotterpisten - hier ging es richtig zur Sache. Nach einer Spitzkehre ging es abfallend über einen schlammigen Trampelpfad hinab und da legte sich auch schon der erste vor mir ab, was ich mit meinen V-Brakes nicht mehr verbremste (Anmerkung: Ich war nicht der einzige mit V-Brakes am Start :P) und setzte mich gleich mit auf den Hosenboden. Ein bisschen aus dem Rhythmus gekommen aber dennoch motiviert schwang ich mich wieder auf meinen Bock und kurbelte den Gegenhang hoch. Dann ein kurzer Abstecher im Wald nach oben, wieder Schlamm und vor mir ging nichts mehr, da alle abstiegen. Also runter vom Rad und zu Fuß in gewohnter Manier am Rest vorbeigesprungen. 30 Meter vor mir sah ich schon meinen Dad, den ich dann schon bald kurz vor Ende der ersten Runde überholen konnte. Nach einer erneuten Ortsdurchfahrt ging es auf die große Schleife über Schotter- und Asphaltwege. Die Sicht wurde durch die Brille immer schwieriger, da es von allen Seiten spritzte aber das war das kleinere Übel. Nach  einiger Zeit sah ich plötzlich Erkan vor mir und es gelang zu ihm aufzufahren. Nach kurzem Smalltalk, dass es seinem Rücken wohl nicht so gut ging, hatte ich ihn wohl mental mit meiner physiotherapeutischen Kompetenz gestärkt und plötzlich war er wieder weg - für den Rest des Rennens - nur meinem Blickfeld konnte er nicht entschwinden bis es dann geschah! Eine listige Abzweigung nicht gesehen und zehn Minuten später stand ich an einer Hauptstraße - shit, verfahren, also wieder 2,5 Km Schotterweg hoch ... das kostet Zeit. Irgendwann kam ich wieder an die Abzweigung und hier kamen mir auch die nächsten Biker entgegen und da sah ich auch das Schild, versteckt hinter einer Böschung. Mein Motivationsdruck nach Vorn war weg aber ich fuhr noch zügig bis ins Ziel, so dass ich die 49 Km bei 1150 Hm in 02:17:55 Minuten finishte. Mein Dad stand natürlich vor mir im Ziel - die Analyse der Liste am Abend ergab, dass ich in etwa durch meinen Abstecher 15 Minuten verloren habe. Damit wäre ein Platz unter den ersten 25 drin gewesen, so war ich nun 45. und 23. in der Altersklasse (Jahrgang 74 - 92).

Für meinen ersten MTB-Marathon war das sehr zufriedenstellend! Die Beine waren super, die Ausdauer mehr als vorhanden und ich konnte eingefleischten Bikern lächelnd den Rang abkaufen. Das war sicher nicht mein letztes Rennen.

 

Was den Start beim Voralpenmarathon in Kempten betrifft kann ich im Moment soviel sagen: meine Teilnahme bleibt ungewiss! Ein weiterer Arztbesuch diese Woche wird meine letztendliche Entscheidung erleichtern. Da es die deutsche Ultramarathonmeisterschaft ist, möchte ich nicht Hals über Kopf entscheiden. Mehr in den nächsten Tagen,

 

grüße euer Steffen.

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Kommentare: 2
  • #1

    Hans Hörmann (Montag, 16 September 2013 10:32)

    Bist schon so ein Orientierungsjunkie... ;-)

  • #2

    hiemi (Dienstag, 17 September 2013 05:46)

    gute besserung....und schnelle wundheilung :-)