Maratona Ticino 2013 - Als Hase zurück ...

Steffen am Lago Maggiore in Locarno
Steffen am Lago Maggiore in Locarno
Steffen als Pacemaker für Moni
Steffen als Pacemaker für Moni

Am Samstag den 09. November bin ich mit Moni im Rahmen einer Busfahrt, organisiert von Achim Linder in Kißlegg, nach Tenero im schönen Tessin gefahren. Es war toll mal wieder nur Sportler und vor Allem Läufer um sich zu haben. Besonders gefreut habe ich mich auf die ganze LG Bad Waldseer Lauffieber. Ein lustiger Haufen verrückter Schwaben auf einem Fleck ;-). Unterwegs machten wir bereits an der Raststation Heidiland ein gmiatliches Weißwurstfrühstück - mei war des lecker - und viel Bier war auch dabei. Als wir im Tessin am Samstag ankamen war das Wetter herrlich. So genossen wir noch einen Cappucchino bei Sonnenschein und bummelten dann durch Locarno sowie am Lago Maggiore entlang. Um 17:00 Uhr fuhren wir zurück nach Tenero und bezogen Quartier direkt im Start/Ziel-Bereich. Sechs Leute auf einem Zimmer mit Hochbetten - na wenn das mal keine ruhige Nacht werden würde :P. Weiter ging es auf die "größte" Marathonmesse die ich je zu Gesicht bekommen habe. So wurden hier noch Retrotights und -shirts angeboten zum sportlichen Preis von 10 Franken. Moni und ich meldeten uns für den Halbmarathon nach - lange hatte ich überlegt mich dann aber doch entschlossen an den Start zu gehen. Diesmal jedoch als Pacemaker für Moni um endlich die 01:50 Stunden Marke zu durchbrechen. Kaum zurück auf dem Zimmer ging's auch schon weiter zum Abendessen. Im Angebot war Pasta ohne Soße :P - wir wählten daher eher ein Risotto und dazu Putensteaks mit Käse überbacken, was sehr lecker war. Zum Nachtisch gab es eine Mousé au Chocolat. Sehr fett, aber lecker. Wir machten uns auf in Richtung Bus um die Bierkästen vom Vormittag zu holen für einen gemütlichen Abend in der Runde. Kaum waren wir auf dem Rückweg zum Centrum Sportivo, kam uns schon ein Polizist entgegen, wild fuchtelnd mit beiden Händen und er schrie: "Centro Sportivo nix birra, nix birra!" Letztendlich konnten wir ihm klarmachen, dass wir hinter dem Haupthaus wohnen und wurden durchgelassen. Doch wir schlichen uns hinten herum und gingen dann natürlich doch ins Centro Sportivo in einen kleinen abgelegenen Seminarraum - leider konnten uns die anderen Waldseer nicht finden, so dass wir nach einigen gekippten Radlern und Bierchen dann doch ins Schlafhaus gingen. Hier war dann absolute Schullandheimstimmung und jeder hatte noch einen besseren Spruch auf Lager - beste Stimmung! Gegen 22:30 Uhr machten wir uns auf in die Schlafkojen - eiserne Hochbettgestelle ;-). Doch an Schlaf war nicht zu denken, da unsere Mitbewohner den kompletten Wald nieder schnarchten. Ich versuchte meine Ohren mit Toilettenpapier zu stopfen, so dass ich doch noch zu ein paar Stunden schlaf fand, Moni dagegen war am Morgen total geplättet.

Bett abgezogen und ab zum Frühstück. Es gab ein löchriges, schweizer Brot, etwas Honig, Wurst, Käse, aber keine Nutella. Genügsam stärkten wir uns und dann sahen wir schon das Grauen vor dem Fenster: dichte Wolken und Regen. Die Kleiderfrage war für mich schnell geklärt, da ich ja für Moni als Tempomacher mitlief. Volles Trainingsoutfit, Regenjacke, Stirnband, Handschuhe ... alle anderen Läufer dagegen waren im kurzen Trikot und kurzen Shorts unterwegs ... mich hätte es zu Tode gefroren. Wir brachten unsere Taschen zum Bus und dann ging's auch schon zum Start. Um 09:10 Uhr wurden wir als zweiter Block auf die Strecke geschickt. Ich lief für Moni in 05:20 min/km an um erstmal einen Rhythmus vorzugeben. Es regnete anfangs noch stark, wurde aber im Verlauf immer weniger. Es ging leicht wellig durch oede Feldwege, vorbei am Krematorium und an verfallenen Baracken. Zuschauer waren keine unterwegs, es war einfach zu nass. Nach dem dritten Kilometer forcierte ich das Tempo um weitere zehn Sekunden und Moni hängte sich schön in den Windschatten. An den Verpflegungsstationen schickte ich sie immer weiter und ich holte ihr die Getränke und gab ihr Gel. Nach dem Durchlauf in Tenero ging es erst mal leicht ansteigend in Richtung Locarno. Es schien so, als würde es mehr als zwei Kilometer hochgehen, doch schon bald ging es auch wieder hinab in die Stadt. Hier forcierte ich nochmals erst auf 04:55 min/km, dann auf 04:30 min/km bis ich letztlich Moni hecheln hörte, so dass ich wieder etwas Tempo rausnahm. Wir lagen nun genau auf Zielkurs und ich motivierte Moni weiter, dass sie es schaffe, wenn sie so weiterlaufe. Nach 01:49:10 Stunden kam sie in Tenero im Ziel an - völlig geschafft - natürlich ließ ich ihr den Vortritt ;-). Für mich war es ein toller Trainingslauf, wenn ich auch immer wieder meine Schmerzen spürte. Ich hatte einen Durchschnittspuls von 145 - immer noch nicht toll aber die Fitness wird wieder besser. Gegen 15:00 Uhr fuhren wir zurück ins Allgäu wo wir vom ersten Schnee überrascht wurden.

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Kommentare: 1
  • #1

    Monika Reichart (Donnerstag, 14 November 2013 12:26)

    Danke, an meinen Schatz als Pace Maker und Trainer ;-) !!! Ohne dich hätt ich das nicht hinbekommen :-*