Spontanes Straßencomeback - der erste Test in Lindau

Steffen spielt Pacman in Lindau beim Viertelmarathon und läuft auf Gesamtrang 4
Steffen spielt Pacman in Lindau beim Viertelmarathon und läuft auf Gesamtrang 4
Aufholjagd am Bodensee
Aufholjagd am Bodensee

Nachdem die letzte Trainingswoche nicht so großartig war, wie ich mir das vorstellte, hatte ich Anfangs starke Bedenken doch irgendwie habe ich mich dann doch dazu durchgerungen: Comeback auf der Straße. Da meine Freundin Moni sowieso den Halbmarathon beim Sparkasse-Marathon der 3 Länder in Lindau laufen wollte, war dies die Gelegenheit selbst an die Startlinie zu treten, jedoch nur über die Distanz des Viertelmarathons. Gesagt, getan ...

Am Tag der deutschen Einheit bin ich noch auf dem Motorrad durch das schöne Allgäu bei Sonnenschein gefahren und mit Moni in Pfronten im Gashaus Adler lecker essen gegangen: Krustenbraten mit Semmelknödel ;-) war schon guat! Nach einem normalen Arbeitstag am Freitag bin ich Samstags recht platt aufgestanden, jedoch habe ich mich zur Morgengymnastik durchgerungen - Bootcamp mit David Kirsch - oh mein Gott - ob das eine gute Idee war. Nachmittags bin ich dann doch noch in die Laufschuhe gestiegen und habe sieben Kilometer in 29 Minuten abgespult - das war nicht schlecht ... aber der Morgen danach ...

07:15 Uhr ... ah ... schwere Haxen, Muskelkater ... als hätte ich am Vortag einen zwölfrunden Boxkampf mit einem Säbelzahltiger bestritten - so fühlte ich mich. Dennoch war ich motiviert und freute mich auf Lindau und entschied mich nun doch spontan über die Viertelmarathondistanz zu starten. Wobei man hier erwähnen muss dass mehr als ein Viertel gelaufen wird und zwar 11,95 Kilometer. Nach dem Frühstück sind wir bei Nieselregen in Richtung Lindau gefahren - nach der Nachmeldung wurde es bereits hektisch, da man die Kleiderbeutel rechtzeitig an den LKWs abgeben musste. Schnell umgezogen, losgesprungen, abgegeben, ein letzter Toilettengang un um 10:30 Uhr standen wir dann auch schon im Startblock. Viel zu früh und ohne Warm-Up! Eigentlich hätte ich als Nachmelder in Block 6 starten müssen, jedoch habe ich mich quietschheimlich in Block 2 genau hinter dem ersten Startblock eingeordnet. Die halbe Stunde zog sich ewig, bis dann der erste Block losgeschickt wurde. Kurze Zeit danach durften auch wir das Rennen aufnehmen. Wie von fleischfressenden Dinosauriern verfolgt nahm ich die Beine in die Hand und hatte auch bereits 600 Meter später den ersten Block eingeholt - nun begann die Aufholjagd. Stück für Stück arbeitete ich mich nach vorn, letztendlich wusste ich nicht wo ich platziert war, da meine Brutto- und Nettozeit ja nun sowieso völlig unterschiedlich waren. Also begann ich wieder mal Pacman zu spielen ... Gas geben, hinlaufen, Windschatten und auffressen - ab und vorbei. Es lief erstaunlich gut, ich fühlte keine Schmerzen - lediglich den starken Muskelkater und die schweren Beine vom Vortag. Ich konnte mich dennoch ordentlich quälen. Die Stimmung an der Strecke war gigantisch und so ist schon heute meine Vorfreude auf nächstes Jahr sehr groß hier über die Marathondistanz starten zu können. Das Durchlaufen der größten Festseebühne Europas in Bregenz war es nicht mehr weit bis ins Ziel. Eine letzte Kurve und man hörte schon den Moderator im Casino-Stadion Bregenz. Ich lief auf dem sechsten Gesamtrang ins Ziel - meine Zeit kannte ich noch nicht - ich sah auf der Uhr die Bruttozeit von 43:13 Minuten. Nach der Verpflegung und einem guten Gefühl ging ich zum Duschen - zufällig sah ich noch Moni nach der 10-Km-Marke und feuerte sie an. Als ich danach die Listen am Rennbüro sah, war ich sehr zufrieden mit dem Straßencomeback! Gesamtrang 4 in 42:05 Minuten über 11,95 Km und der dritte Rang in der Altersklasse - wahnsinn! Erst zu Hause sah ich, dass ich über 10 Km eine neue Bestzeit gelaufen bin, wenn auch Rennintern: 35:09 Minuten. Meine Splitzeiten waren: Kilometer 5: 17:09 Minuten; Kilometer 10: 35:09 Minuten; Ziel: 42:05 Minuten ... auch bei Moni lief es super und sie verbesserte ihre persönliche Bestmarke von Kempten um sagenhafte vier Minuten auf 01:50 Stunden. Da ist noch viel Luft nach oben!

 

Heute hatte ich nochmals ein Arztgespräch und eine weitere Kontrolle und hoffe dass es weiterhin aufwärts geht. Es scheint als sei die Schambeinentzündung von Mai noch nicht ganz abgeklungen. Auch ein paar muskuläre Dysbalancen gilt es auszugleichen. Nun habe ich erst einmal zwei Tage Erholung bevor ich wieder langsam ins Training einsteige und hoffentlich bald wieder schmerzfrei trainieren kann.

 

Sportliche Grüße und heute ohne Zucken, ding*ding, euer Steffen.

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